MBSE-decision-making

Mehr Effizienz im Lead-to-Order-Prozess

Kombination von Geschwindigkeit und Sorgfalt bei der Entscheidungsfindung mit Hilfe von MBSE

Der wachsende Anteil von Elektronik und Software in modernen Maschinen führt nicht nur zu einer zunehmenden Komplexität der Produkte selbst, sondern auch zu erheblichen Herausforderungen bei der Bewertung und Klärung der Kundenanforderungen im Rahmen des Angebotsprozesses. Da Angebote häufig unter hohem Termindruck stehen, beruhen sie meist auf Annahmen, die noch nicht durch eine gründliche Analyse aller Beteiligten untermauert sind. Die Folge sind wachsende Risiken in Bezug auf Kosten, Qualität und Markteinführungszeit.

Die Bedeutung einer schnellen und sorgfältigen Entscheidungsfindung

Ein effizienter und effektiver Lead-to-Order-Prozess ist entscheidend für die Maximierung der Verkaufschancen, die Verbesserung der Kundenzufriedenheit und das Unternehmenswachstum. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Kombination von Schnelligkeit und Präzision in der Entscheidungsfindung. Unter diesen Umständen stoßen etablierte Methoden schnell an ihre Grenzen, da sie zeitaufwändig, interpretationsbedürftig und schwer nachvollziehbar sind.

Damit Elektroingenieure zu einem effizienten Angebotsprozess beitragen können, sind drei Voraussetzungen zu erfüllen:

  • Zugang zu aktuellen und zuverlässigen Daten mit der Möglichkeit, elektrische, mechanische und softwaretechnische Aktivitäten zu synchronisieren.
  • Die Fähigkeit, Stakeholder auf allen Ebenen durch die Visualisierung der Lösung, die Reduzierung der Komplexität und die frühzeitige Identifizierung von Lösungsalternativen zusammenzubringen.
  • Die Fähigkeit, die Erstellung von Schaltplänen, Kabelplänen und deren Varianten und Konfigurationen dynamisch mit den vom Kunden gewünschten Produktanforderungen zu verknüpfen.

Durch die Einführung der modellbasierten Produktentwicklung können Unternehmen das Potenzial für schnellere und bessere Produktentscheidungen erschließen. Modelle sorgen für die nötige Transparenz, verbessern die Zusammenarbeit aller Beteiligten und vereinfachen komplexe Prozesse. Die Beherrschung der Produktkomplexität ermöglicht eine effizientere und genauere Entscheidungsfindung während des gesamten Prozesses von der Planung bis zur Bestellung.

Die Macht eines modellbasierten Ansatzes

Im Maschinenbau müssen bei fast allen Produkten verschiedene technische Disziplinen wie Elektrotechnik, Mechanik und Software integriert werden. Um diese Elemente effektiv zusammenzubringen, spielt das Konzept der Produktarchitekturmodelle eine zentrale Rolle. Ein Produktmodell visualisiert nicht nur das Endprodukt, sondern zeigt auch seine Beziehung zu den Anforderungen auf. Indem sie die Abhängigkeiten transparent machen, ermöglichen Modelle eine sichere Entscheidungsfindung.

Modelle bieten einen einzigartigen Vorteil bei der Bewältigung von Komplexität. Sie erfassen die Feinheiten eines Produkts und machen es so leichter zu verstehen und damit zu arbeiten. Durch den Einsatz von Modellen zu einem frühen Zeitpunkt im Produktentwicklungsprozess können Unternehmen die Entscheidungsfindung beschleunigen, ohne die Sorgfalt zu beeinträchtigen. So können Teams verschiedene Szenarien bewerten, Abhängigkeiten abschätzen und schnell fundierte Entscheidungen treffen.

Die Stakeholder von Entwicklungsprojekten umfassen ein breites Spektrum, darunter Ingenieure, Designer, Projektmanager, Kunden und Endanwender. Die Abstimmung zwischen diesen Akteuren ist wichtig für eine erfolgreiche Produktentwicklung. Die Visualisierung der Lösung durch eine umfassende Darstellung hilft, Kommunikationslücken zu überbrücken und schafft ein gemeinsames Verständnis für das angestrebte Produkt.

Gleichzeitig vereinfachen diese Visualisierungen die inhärente Komplexität von Maschinensystemen und machen komplizierte technische Details für Nichttechniker leichter zugänglich. Durch die Erfassung und Auslotung von Lösungsalternativen in einem frühen Stadium wird der Entscheidungsprozess fundierter und flexibler, wodurch die Wahrscheinlichkeit kostspieliger Änderungen im weiteren Verlauf verringert wird.

Durch die dynamische Verknüpfung von Produktanforderungen mit funktionalen Spezifikationen und detaillierten Designs wird ein MBSE-basierter Ansatz besonders wertvoll für die Integration von Elektrotechnik und Elektronik in den gesamten Produktentwicklungsprozess: Er stellt sicher, dass das Elektro-Design genau auf die beabsichtigte Funktionalität abgestimmt ist. Wenn die Produktanforderungen geändert werden, können die entsprechenden Änderungen direkt in die Schaltpläne, Verdrahtungspläne und Leiterplatten übertragen werden, wodurch die Konsistenz gewahrt und die Wahrscheinlichkeit von Fehlern verringert wird.

Zusammenfassung

Die Herausforderungen des Lead-to-Order-Prozesses im Maschinenbau unterstreichen die Bedeutung der interdisziplinären Zusammenarbeit, des Engagements der Beteiligten und einer soliden technologischen Integration. Ein schneller Prozess ist zwar wichtig, um kurze Durchlaufzeiten und Kundenzufriedenheit zu erreichen, aber Geschwindigkeit allein sollte nicht das oberste Ziel sein.

Stattdessen sollte der Fokus auf einer schnellen und gleichzeitig sorgfältigen Entscheidungsfindung liegen. Um dies zu erreichen, können Unternehmen Modelle einsetzen, um die Transparenz zu erhöhen, verschiedene Szenarien zu untersuchen und die Stakeholder zu koordinieren. Durch die Einführung eines modellbasierten Ansatzes können Unternehmen ihre Lead-to-Order-Prozesse optimieren, schnell fundierte Produktentscheidungen treffen und sich einen Wettbewerbsvorteil verschaffen.

Weitere Informationen

Die Optimierung des Lead-to-Order-Prozesses ist nur einer der vielen Anwendungsfälle für Model Based Systems Engineering (MBSE). Laden Sie unser Whitepaper MBSE als Lösungsansatz für kritische Problemstellungen in der diskreten Fertigung herunter, um einen umfassenden Leitfaden zur Beherrschung der Produkt- und Prozesskomplexität mit Hilfe einer praxisorientierten MBSE-basierten Lösung zu erhalten.

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Außerdem haben wir unser letztes Live-Panel aufgezeichnet, in dem die Möglichkeiten der modellbasierten Entwicklung mit Hilfe der MBSE-Modellierungssoftware GENESYS für die Formulierung, Klärung und Umsetzung komplexer Anforderungskataloge diskutiert wurden.

Zur Aufzeichnung

Thomas Gessner
Thomas Gessner
Business Development Manager
Thomas Gessner is responsible for the business development of Zuken's MBSE solutions. Together with solution partners and technical experts, he helps build solutions that enable customers to achieve product success. His experience spans 35 years in product development software and methods.