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Mit MBSE zum Erfolg: Komplexität und Kollaboration beherrschen und Agilität steigern

Model-Based Systems Engineering (MBSE) ist ein integrierter Ansatz, der Modelle zur Unterstützung verschiedener Aspekte der Produkt- und Prozessentwicklung einsetzt, von der Beschreibung der Systemanforderungen über die Anforderungsanalyse, Verifizierung und Validierung bis hin zum detaillierten Entwurf. Aber für diejenigen, die sich auf diesem Gebiet etwas auskennen, lautet die eigentliche Frage nicht: “Was ist MBSE?”, sondern vielmehr: “Wie kann modellbasiertes Systems Engineering angewendet werden, um etablierte Prozesse und Arbeitsabläufe wirklich zu verbessern?”

Wir wollen uns mit den konkreten Vorteilen von MBSE befassen, wobei der Schwerpunkt auf der Beherrschung der Produkt- und Prozesskomplexität und der Förderung der bereichsübergreifenden Zusammenarbeit liegt, während gleichzeitig die unternehmerische Agilität erhalten und verbessert wird.

MBSE: Ein zweigleisiger Ansatz

MBSE umfasst im Wesentlichen zwei Hauptbereiche:

  1. Produktplanung in der diskreten Fertigungsindustrie: Vom Vertrieb über das Produktmanagement bis hin zur Detailentwicklung kann MBSE eine zentrale Rolle bei der Koordination interdisziplinärer Entscheidungsprozesse von der Anforderung bis zur Realisierung spielen.
  2. Koordinierung der Disziplinen während der Detailplanung: Ausgehend von einer konsolidierten Liste von Anforderungen und Funktionen kann MBSE die interdisziplinäre Koordination und Entscheidungsfindung unterstützen, um zeit- und kostenintensive Korrekturen zu vermeiden.

Im Zusammenhang mit der funktionsbezogenen Produktplanung

In der traditionellen Produktentwicklung gibt es oft eine Trennung zwischen den Phasen in beiden Dimensionen, wie z.B. Anforderungserfassung, Funktionsplanung und Strukturdesign. Durch die Kapselung von Anforderungen, Funktionen und Arbeitspaketen in Modellen bietet MBSE die Möglichkeit, verschiedene Phasen und Perspektiven miteinander zu verbinden und eine konsistente Sicht auf den gesamten Produktentwicklungsprozess zu bieten.

In Vertrieb und Marketing helfen Modelle, die Kundenanforderungen abzubilden. Das Produktmanagement nutzt diese Modelle, um die benötigten Produktfunktionen zu entwickeln. In der Produktentwicklung und im Engineering schließlich dient MBSE als ständiger Bezugspunkt für die Marktanforderungen und die erforderlichen Funktionen.

Im Zusammenhang mit dem Feinentwurf

MBSE beschränkt sich auch nicht auf die Funktionsplanung, sondern seine Vorteile erstrecken sich auch auf die Detailplanung, bei der die Aktivitäten interdisziplinärer Teams, z. B. aus den Bereichen Mechanik, Elektrik, Elektronik und Softwaretechnik, koordiniert und ständig aufeinander abgestimmt werden müssen. Dadurch wird sichergestellt, dass alle Beteiligten in der Entwicklungskette verstehen, wie jede Komponente mit den anderen zusammenhängt. Außerdem werden bei diesem Ansatz Methoden bevorzugt, die versions- und änderungssicher sind, was die Sicherheit des Daten- und Prozessmanagements erhöht.

Durch das Labyrinth des “organisch gewachsenen” Portfolios navigieren

Unternehmen, die in wettbewerbsintensiven Märkten tätig sind, müssen häufig ein Produktportfolio verwalten, das quasi “organisch” gewachsen ist – eine Mischung aus kundenspezifischen Projekten, alten Produkten und Neuentwicklungen. Dies führt häufig zu Redundanzen und Ineffizienzen. MBSE schafft hier Abhilfe, indem es sich nahtlos in IT-Systeme integriert, die Workflows steuern und Prozesse für Variantenmanagement und Produktkonfiguration optimieren. Dies ist besonders vorteilhaft bei einer großen Anzahl von Produktversionen und -varianten. Eine gut umgesetzte MBSE-Strategie kann das Portfolio erheblich straffen und es schlank, agil und zukunftssicher machen.

Der Agilitätsquotient: Robuste Modelle für Zeiten des Wandels

Veränderungen sind unvermeidlich, aber die Art und Weise, wie wir damit umgehen, sollte nicht reaktiv sein. MBSE-Modelle sind so konzipiert, dass sie sowohl versions- als auch änderungssicher sind, so dass Anpassungen möglich sind, ohne das System komplett überarbeiten zu müssen. Dies stellt sicher, dass Ihre Projekte nicht nur von hoher Qualität sind, sondern auch den sich ändernden Marktanforderungen und technologischen Fortschritten standhalten können.

Schlussgedanken: Über die Technik hinaus, eine ganzheitliche Unternehmenslösung

MBSE bietet mehr als nur eine ingenieurwissenschaftliche Sichtweise; es ist ein vielseitiges Werkzeug, das sich mit den praktischen Gegebenheiten und der Komplexität auseinandersetzt, mit denen Ingenieure bei ihrer täglichen Arbeit konfrontiert sind. Für diejenigen, die ihr Verständnis vertiefen möchten, ist unser White Paper “MBSE als Lösungsansatz für kritische Problemstellungen in der diskreten Fertigung” eine wertvolle Ressource voller Einsichten und nützlicher Ratschläge.

Für eine umfassende Untersuchung, wie Sie den praktischen Nutzen von MBSE in Ihren komplexen Projekten maximieren können, können Sie unser White Paper hier herunterladen.

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Thomas Gessner
Thomas Gessner
Business Development Manager
Thomas Gessner is responsible for the business development of Zuken's MBSE solutions. Together with solution partners and technical experts, he helps build solutions that enable customers to achieve product success. His experience spans 35 years in product development software and methods.